OpenAI präsentiert die GPT-4.1-Modellfamilie: Drei Modelle, ein riesiger Schritt nach vorn
OpenAI hat mit der Veröffentlichung der neuen GPT-4.1-Modellfamilie einen bedeutenden Meilenstein gesetzt. Statt nur ein neues Modell zu präsentieren, bringt OpenAI gleich drei Varianten auf den Markt: GPT-4.1, GPT-4.1 Mini und erstmals GPT-4.1 Nano. Diese Modelle markieren eine umfassende Weiterentwicklung gegenüber GPT-4 Turbo (4-o) – mit Fokus auf Leistung, Kontextverarbeitung und Preis-Leistung.
Drei Modelle für unterschiedliche Anwendungsbereiche
Die neuen Modelle richten sich gezielt an Entwickler mit unterschiedlichen Anforderungen:
GPT-4.1 – Das Flaggschiffmodell
Dieses Modell ist für besonders komplexe Aufgaben konzipiert und überzeugt vor allem in folgenden Bereichen:
- Code-Verständnis: Besonders effektiv bei funktionalem Code, Diff-Formaten und Repository-Exploration.
- Befehlsverfolgung: Deutlich präzisere Umsetzung komplexer Anweisungen als bei früheren Versionen.
- Kontextverarbeitung: Unterstützt Kontextfenster von bis zu 1 Million Tokens – ein Quantensprung im Vergleich zu den bisherigen 128.000 Tokens bei GPT-4-o.
GPT-4.1 Mini – Die ausgewogene Lösung
Die Mini-Version bietet eine starke Kombination aus Geschwindigkeit, Effizienz und Preis:
- 40% schneller als GPT-4-o
- Intelligenter in vielen Benchmarks
- Deutlich günstiger im Betrieb
- Ebenfalls 1 Million Tokens an Kontextkapazität
GPT-4.1 Nano – Kompakt, schnell, günstig
Das kleinste Modell der Serie ist optimal für leichte, aber datenintensive Aufgaben wie Autovervollständigung, Klassifikation oder Extraktion aus langen Dokumenten:
- 50% schneller als 4-o
- Nur 12 Cent pro Million Tokens
- Volle Kontextkapazität von 1 Million Tokens
Beeindruckende Leistungssteigerung in Benchmarks
Die neue Modellfamilie glänzt durch hervorragende Resultate:
- SWE-bench (Software Engineering Benchmark): GPT-4.1 erzielt 55% Genauigkeit (vs. 33% bei GPT-4-o).
- Aider Polyglot: Die Diff-Leistung wurde im Vergleich zum Vorgänger verdoppelt.
- Scale’s Multi-Challenge Eval: GPT-4.1 verbessert sich um 10,5 Prozentpunkte in der Befehlsverfolgung.
- Nadel-im-Heuhaufen-Test: Selbst das kleinste Modell kann spezifische Informationen über die gesamte Kontextlänge hinweg zuverlässig identifizieren.
- Video MME Benchmark: GPT-4.1 erreicht 72%, 6,7 Prozentpunkte mehr als GPT-4-o.
Praxisrelevanz: Von realen Unternehmen getestet
Mehrere Unternehmen haben die Modelle bereits in realen Workflows eingesetzt:
- Windsurf: 60% bessere Performance bei Codierungs-Tasks, 70% weniger unnötige Dateimodifikationen.
- Blue J: 53% höhere Genauigkeit bei komplexem Steuerrecht.
- Hex: Fast doppelte Erfolgsquote bei SQL-Auswertungen.
- Thomson Reuters: 17% Verbesserung bei Dokumentenprüfung.
- Carlyle: 50% bessere Ergebnisse bei der Extraktion von Finanzdaten.
Preisstruktur: Mehr Leistung für weniger Geld
Die Preise für die neuen Modelle sind deutlich gesunken:
Modell | Input (USD) | Output (USD) | Gemischt (USD) |
---|---|---|---|
GPT-4.1 | $2,00 | $8,00 | $1,84 |
GPT-4.1 Mini | $0,40 | $1,60 | $0,42 |
GPT-4.1 Nano | $0,10 | $0,40 | $0,12 |
Wichtig: Kein Aufpreis für langen Kontext. Man zahlt nur für die genutzten Tokens, egal wie groß der Kontext ist.
Zusätzlich wurde der Prompt-Caching-Rabatt auf 75% erhöht, bei der Batch-API gibt es sogar 50% Zusatzrabatt.
GPT-4.5 wird eingestellt
Ein überraschender Teil der Ankündigung: GPT-4.5 wird innerhalb von drei Monaten aus der API entfernt. Grund ist die überlegene Leistung von GPT-4.1 bei gleichzeitig geringeren Kosten und niedrigerer Latenz. OpenAI will zudem Rechenressourcen für die Forschung freimachen.
Trotzdem sollen kreative Fähigkeiten, Nuancen und der Humor von GPT-4.5 in zukünftige Modelle integriert werden.
Stärken und Schwächen im Überblick
Vorteile:
- Deutlich bessere Performance bei geringerem Preis
- 1 Million Tokens Kontextlänge – neue Anwendungsmöglichkeiten
- Verbesserte Befehlsverfolgung reduziert den „Prompt-Hack-Aufwand“
- Drei Modelle für unterschiedliche Anforderungen
Nachteile:
- Nur als API verfügbar, nicht direkt in ChatGPT
- Entwickler müssen in wenigen Monaten auf GPT-4.1 umsteigen
- Sicherheitsaspekte wurden kaum angesprochen
Die GPT-4.1-Modellfamilie ist ein bedeutender Schritt in der praktischen Anwendung von KI. Sie kombiniert hohe Rechenleistung mit mehr Kontext, effizienterem Prompt-Verständnis und fairen Preisen. Besonders für Entwickler komplexer Anwendungen und intelligenter Agenten eröffnen sich dadurch ganz neue Möglichkeiten.
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