Googles Agent Development Kit (ADK): Der nächste Schritt in der KI-Agentenentwicklung
Mit der Vorstellung des Agent Development Kit (ADK) auf der Google Cloud Next 2025 bringt Google frischen Wind in die Welt der KI-Agenten. Dieses neue Open-Source-Framework verspricht, die Entwicklung komplexer, produktionsreifer KI-Agenten deutlich zu vereinfachen – und könnte die Art und Weise, wie wir mit künstlicher Intelligenz interagieren, grundlegend verändern.
Was ist das Agent Development Kit (ADK)?
Das ADK ist ein Framework zur Entwicklung leistungsfähiger KI-Agenten, das aus Googles langjähriger Praxiserfahrung mit produktionsreifen Anwendungen hervorgegangen ist. Es zielt darauf ab, die Programmierung intelligenter Agenten intuitiv und flexibel zu gestalten – ohne Entwickler auf bestimmte Modelle oder Umgebungen festzulegen.
Google hat das ADK auf drei Grundprinzipien aufgebaut:
- Modell-Agnostik: ADK funktioniert mit allen großen Sprachmodellen (LLMs), nicht nur mit Googles eigenen wie Gemini 2.5 Pro.
- Deployment-Agnostik: Die Agenten lassen sich lokal, in der Google Cloud oder auf beliebiger Infrastruktur betreiben.
- Interoperabilität: Das Framework ist so konzipiert, dass es sich problemlos in bestehende Tools und andere Frameworks integrieren lässt.
Was macht das ADK besonders?
Im Unterschied zu bestehenden Frameworks wie LangChain oder OpenAIs Agent Kit, verfolgt Google mit ADK einen besonders praxisorientierten Ansatz:
- Echte Produktionsreife: Von Anfang an auf reale Anwendungsfälle ausgelegt – nicht nur für Experimente oder Prototypen.
- Multimodalität & Echtzeit: Durch native Unterstützung für Audio- und Video-Streaming können Agenten in Echtzeit sehen, hören und reagieren.
- UI-Playground: Mit dem Befehl
adk web
startet man eine Testumgebung im Browser, in der sich Agenten visualisieren und debuggen lassen – ideal für schnelles Iterieren. - Vertraute Entwicklungslogik: Agenten lassen sich wie klassische Software mit Klassen und Funktionen strukturieren.
Praxisbeispiel: Verizon & Google AI
Ein konkreter Anwendungsfall ist der Einsatz von Googles Customer Engagement Suite bei Verizon. Dort unterstützt ein KI-Agent rund 28.000 Kundenberater dabei, über 115 Millionen Kundenverbindungen effizient und personalisiert zu betreuen. Mit ADK könnten solche Systeme künftig noch einfacher entstehen und skaliert werden.
A2A-Protokoll – Agenten sprechen miteinander
Neben dem ADK hat Google auch das Agent2Agent-Protokoll (A2A) vorgestellt. Dieses ermöglicht es, dass verschiedene Agenten – selbst wenn sie auf unterschiedlichen Frameworks oder von verschiedenen Anbietern stammen – miteinander kommunizieren, Fähigkeiten austauschen und kooperativ agieren.
Das A2A-Protokoll baut auf dem Model Context Protocol (MCP) auf und wird bereits von über 50 Technologiepartnern unterstützt, darunter Salesforce, Cohere, MongoDB und PayPal. Kritisch: Wichtige Akteure wie Anthropic fehlen noch auf der Liste, was Fragen zur breiten Akzeptanz aufwirft.
Agentspace – Ein Ökosystem für KI-Agenten
Als dritte Komponente wurde Agentspace vorgestellt – eine Plattform, über die Unternehmen Agenten entwickeln, teilen und nutzen können. Funktionen von Agentspace:
- Zugriff auf eine Agenten-Galerie
- Erstellung eigener Agenten – per Code oder per Dialog
- Automatisierung von Aufgaben
- Datenanalyse durch vernetzte Agenten
- Agenten können ihre Fähigkeiten „bewerben“ – wie Apps im App Store
Diese Entwicklung könnte ein neues digitales Ökosystem erschaffen – vergleichbar mit dem Wandel durch Smartphones.
Chancen und Herausforderungen
Stärken des ADK:
- Offen und modellunabhängig
- Fokus auf produktionsreife Anwendungen
- Unterstützung für Audio/Video-Streaming
- Integrierter UI-Playground
- Kompatibel mit Googles leistungsstarken LLMs
Schwächen:
- Aktuell nur für Python verfügbar
- Muss sich gegen etablierte Frameworks wie LangChain behaupten
- A2A-Protokoll braucht breitere Akzeptanz in der Branche
Ein Blick in die Zukunft
Googles Trio aus ADK, A2A und Agentspace könnte der Beginn eines neuen Paradigmas sein: Statt Apps bedienen wir bald Agenten, die im Hintergrund kooperieren. Die Agentenwelt wird dabei nicht nur smarter, sondern auch deutlich zugänglicher für Entwickler.
Ob das ADK wirklich hält, was es verspricht, wird sich in der Praxis zeigen. Doch eines ist klar: Die Richtung stimmt – und das KI-Ökosystem bekommt einen neuen, spannenden Impuls.
Hat dir der Beitrag gefallen dann empfehle ihn gerne auf der Plattform deines Vertrauens weiter. Wir lesen uns beim nächsten Mal, bis dahin, bleib real!